Mit einem innovativen Produkt auf Pilzbasis revolutioniert Nosh.bio die Herstellung von Fleischersatz – und setzt dabei „vom Start weg“ auf Haufe X360. Das System dient als technologische Basis, um für großes Wachstum gerüstet zu sein.
Was wäre, wenn … man mit minimalem CO2-Fußabdruck einen pflanzlichen Inhaltsstoff herstellen könnte, der sehr viel lebenswichtiges Protein enthält – als ideale Grundlade für die Produktion von Fleischalternativen und anderen Lebensmitteln? Diese Frage stand am Anfang der Gründung von Nosh.bio im Jahr 2020, womit das Unternehmen eine beeindruckende Mission verfolgt: die Nahrungsmittelproduktion deutlich nachhaltiger ausrichten, denn tierische Lebensmittel gehen mit großem Energie- und Flächenverbrauch einher.
Dabei entsteht jener Inhaltsstoff interessanterweise sogar auf natürlicher Basis mithilfe eines Fadenpilzes: Er kommt zusammen mit Bioreaktoren in ein Wasserbad und wächst in rund 48 Stunden stark an. Anschließend wird das Wasser abgeschüttet. Das Ergebnis ist eine kompakte und geschmacksneutrale Masse, die in ihrer Konsistenz an Hühnerfleisch erinnert – ein großer Vorteil im Vergleich zu anderen Fleischersatzprodukten: Der Pilz bildet lange Fasern aus, weshalb man das Ganze nicht mehr (wie bei den Alternativen) zu einer Struktur „verkleben“ muss. Aktuell steht das Berliner Unternehmen noch am Anfang seiner Entwicklung: Zwei sehr große europäische Lebensmittelproduzenten sind erste Kunden, wobei die Produktion bei einem Lohnfertiger in Italien erfolgt. Außerdem entsteht ein eigener Produktionsstandort auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei in der Nähe von Dresden.
Aber warum entscheidet man sich in einer so frühen Phase überhaupt für ein ERP-System? „Erfahrungswerte“, antwortet Geschäftsführer Tim Fronzek, der in der Vergangenheit als Mitgründer der Web-Plattform Rebuy erlebt hat, wie wachsender Erfolg einfachere Software-Lösungen schnell überfordert. „Später wird die ERP-Einführung zum Kraftakt. Das wollte ich bei meiner zweiten großen Gründung vermeiden. Haufe X360 bildet jetzt eine Art von technologischer Basis für unser Wachstum.“ Darüber hinaus fanden die Lebensmittelspezialisten in nxt gen digital den richtigen Implementierungspartner, der mit schlanken Prozessen punktete, wie nxt gen Geschäftsführer Oliver Konrad betont: „Wir haben im ersten Schritt die Aufgabe umfassend durchgesprochen. Dabei wurde klar, dass Nosh.bio zu Beginn nur wenige Module von Haufe X360 benötigt – und die Ausgangslage eines Kunden bestimmt immer über unsere Arbeit: Wir gehen schnell vor, setzen dabei auf unkomplizierte Lösungen und halten die vorgegebenen Zeitfenster penibel ein. Das ist die Basis für den Erfolg.“
Vielleicht sollte man es einmal betonen: Diese ERP-Referenzgeschichte ist sicher ungewöhnlich – ganz einfach, weil viele Start-ups nach ihrer Gründung zunächst auf andere Software-Lösungen setzen: Excel, Google Sheets und Co. genügen, um den Geschäftsbetrieb aufzunehmen. Mit der Zeit wird das Ganze allerdings schnell komplizierter, weil die Systeme unverbunden sind. Sprich: Wichtige Informationen müssen Mitarbeiter:innen manuell von A nach B transferieren, was Fehler provoziert. „Ich kannte diese Probleme aus meiner Zeit bei Rebuy, wo wir sehr viel später ein ERP-System eingeführt haben“, erklärt Tim Fronzek. „Allerdings ging es hierbei um ein B2C-Geschäftsmodell, bei dem man etwaige Prozessfehler eine Zeit lang auffangen kann – etwa mit Gutschriften für verärgerte Endkunden. Im B2B-Bereich funktioniert das nicht. Hier wird jeder Fehler unter Umständen zu einer existenziellen Bedrohung.“
Und im Fall von Nosh.bio ist diese Argumentation besonders naheliegend. Schließlich arbeitet das Unternehmen im Moment nur für zwei große Kunden – international agierende Nahrungsmittelkonzerne, die komplett fehlerfreie und reibungslose Just-in-Time-Prozesse von ihren Zulieferunternehmen gewohnt sind. „Auch wenn wir hier noch am Anfang stehen – es ist ja klar, dass wir uns keine Fehler leisten dürfen. Mangelhafte Rechnungen oder falsche Informationen zu Lagerbeständen sind jetzt und in Zukunft tabu“, betont Tim Fronzek, der sich deshalb auf die Suche nach einer ERP-Lösung gemacht hat. Seine Kriterien: Die Lösung sollte auf der einen Seite stabile Prozesse garantieren, auf der anderen Seite sich regelmäßig innovativ weiterentwickeln und „bezahlbar sein“.
Unter diesen Maßgaben landeten die Nahrungsspezialisten bei Haufe X360 als „bestmöglichen Kompromiss“, wie Tim Fronzek betont. Die Wahl von nxt gen digital im zweiten Schritt war im Übrigen besonders einfach, weil dieser Implementierungspartner von Haufe bereits in der Vergangenheit mit dem Geschäftsführer von Nosh.bio erfolgreich zusammengearbeitet hatte. Das gab den Ausschlag. Die Kooperation startete im November 2023 – mit dem Ziel, bereits im Januar die ersten Eingangsrechnungen per Haufe X360 zu verarbeiten!
Die Experten von nxt gen digital machten sich mit Hochdruck an die Arbeit, wobei drei Workshops den Startpunkt darstellten. Um was ging es hierbei? „Wir müssen zu Beginn genau verstehen, wie die Abläufe im Unternehmen aussehen oder welche Prozesse man zukünftig anstrebt“, erklärt Oliver Konrad von nxt gen digital. „Dabei war es im Fall von Nosh.bio so, dass es zum Beispiel keinen eigenen Produktionsbereich gab. Und auch die Warenwirtschaft sollte im ersten Schritt nicht an das System angebunden werden. Nichtsdestotrotz interessierten wir uns für das gesamte Geschäftsmodell, um auch für spätere Erweiterungen gut gerüstet zu sein. Aktuell arbeiten wir zum Beispiel an diversen Verbesserungen und Automatisierungen.“
Die gesamte Implementierung vollzog sich vor diesem Hintergrund in Höchstgeschwindigkeit: Nach einer Woche stand eine Testumgebung zur Verfügung und nach drei Wochen konnten Verantwortliche bereits alle relevanten Funktionen für „ihre“ Buchhaltungsaufgaben testweise nutzen. Der eigentliche Go-Live erfolgte – wie gewünscht – zum Start des neues Geschäftsjahres 2024. Interessant ist darüber hinaus, dass umfangreiche Schulungen nicht nötig waren, wie Oliver Konrad betont: „Das System wird aktuell lediglich für singuläre Aufgaben in der Buchhaltung verwendet, was die Bedienung natürlich stark vereinfacht. Die betroffenen Mitarbeiter:innen haben sich die dazugehörenden Funktionsweisen und die Oberfläche der Software praktisch selbst beigebracht. Hier punktet die Usability von Haufe X360.“
Nun berichten wir an dieser Stelle normalerweise von vielseitigen Funktionen: Haufe X360 sorgt dann zum Beispiel für eine transparente Warenwirtschaft oder schnellere Rechnungsläufe. In diesem Fallbeispiel ist es anders, denn aktuell werden bei Nosh.bio nur ausgehende Bestellungen im System angelegt sowie die dazugehörenden Eingangsrechnungen verarbeitet – Ausgangsrechnungen gibt es noch gar nicht! Nichtsdestotrotz sind diese singulären Buchhaltungsfunktionen bereits wichtig. Sie fungieren als Basis für ein wachsendes Unternehmen (mit zukünftig weitaus mehr Finanzdaten). „Wir starten von Anfang an mit der bestmöglichen Lösung und profitieren vom einfachen Rundumblick auf alle Transaktionen. Dabei kommt es zu keinen Fehlern“, sagt dazu Tim Fronzek. „Das war für mich eine Grundbedingung, denn wir wollen schnell wachsen.“
Warum dieser Ansatz so wichtig ist, zeigt sich in jeden Themenfeldern, die erst in der Zukunft per ERP gesteuert werden – Beispiel „Warenwirtschaft“: Aktuell hat Nosh.bio keine eigenen Lager. Stattdessen gibt es einen externen Dienstleister, der als Zwischenlager fungiert und den Lohnfertiger in Italien beliefert. Was passiert, wenn in Kürze der eigene Produktionsstandort in der Nähe von Dresden seinen Dienst aufnimmt und dabei Vorprodukte zwischenlagert? „Wir wissen derzeit noch nicht, wie wir uns dabei organisieren. Vieles ist im Fluss. Insgesamt ist es aber gut möglich, dass wir im Zuge unserer Entwicklung weitere Produktionsstandorte und Zwischenlager eröffnen. Schließlich hat dieses Produkt einen weltweiten Markt, den wir nicht nur von Deutschland aus bedienen können. Unter Umständen wird die Warenwirtschaft also schrittweise komplexer, deren Steuerung dann mithilfe von Haufe X360 erfolgt. Auf diese Komplexität sind wir vorbereitet.“
Bleibt zuletzt ein Blick auf das allgemeine Finanz-Controlling. Tatsächlich nutzen die Verantwortlichen bei Nosh.bio bislang nur eine komplexe Excel-Tabelle, um bestimmte Kennzahlen im Griff zu behalten. Warum kommt nicht Haufe X360 zum Einsatz? „Dazu ist es aus meiner Sicht noch zu früh“, antwortet Tim Fronzek. „In der aktuellen Phase weiß ich noch nicht mit absoluter Gewissheit, welche Kennzahlen und KPIs für unser Business überhaupt die größte Priorität haben. Außerdem gibt es derzeit nur relativ wenige Finanzdaten.“ Folglich ist es aus Sicht des Geschäftsführers eher schwierig, das Controlling-Modul des ERP-Systems final zu konfigurieren: „Wir müssten immer wieder kleine Änderungen am System ausführen. Insofern arbeite ich aktuell noch mit Excel-Tabellen, die ich häufig anpasse. Aber irgendwann kommt der Moment, dass ich hierbei auf Haufe X360 zurückgreifen möchte. Dann steht nxt gen digital als Implementierungspartner parat. Mit der Arbeit dieser Spezialisten sind wir rundum zufrieden.“