Digitale Lagerverwaltung: Schlüssel zu Automatisierung und Prozessoptimierung im Lager

Aktualisiert: 09. August 2024

8 min.

Handel & Vertrieb Lagerlogistik Digitalisierung

Die Herausforderungen für den Großhandel könnten aktuell nicht größer sein. Durch die Digitalisierung sieht sich die Branche nicht nur mit neuen Wettbewerbern, sondern auch mit veränderten Erwartungen der Kunden konfrontiert. Klar ist: Wer Erfolg anstrebt, muss wettbewerbsfähig bleiben. Im Handel gelingt die Optimierung von Prozessen vor allem durch Digitalisierung und Automatisierung insb. von Lagerprozessen -  Lagerverwaltungssoftware intergiert in ERP-Systeme zeigen hier die größten Potentiale die Effizienz zu steigern. Der Einsatz eines ERP-Systems ermöglicht nicht nur eine effizientere Lagerhaltung, sondern verbessert die Gesamtleistung von Unternehmen, über alle Unternehmensprozesse hinweg. Die Hürden auf dem Weg dort hin, werden bislang noch überschätzt, sind dank moderner Cloud-Software geringer als befürchtet und der Nutzen eines digitalisierten Lagers oder Unternehmens erheblich.

Lager-Alltag vor der Digitalisierung

Ein hektischer Tag im Lager, die Mitarbeiter eilen durch die Gänge, alle arbeiten im Akkord. Und doch kommt es immer wieder zu Engpässen bei Lagerplätzen und Verzögerungen im Wareneingang durch ein in die Jahre gekommenes Lagerverwaltungssystem - der Stress steigt. Teile fehlen, zusammengestellte Lieferungen bleiben im Warenausgang hängen und verzögern sich, oder die Inventur wird aufgrund falsch ausgefüllter Bestandslisten zum Albtraum. Alltag in Ihrem Lager? Das ist vermeidbar und die Lösung liegt schon bereit: Digitales Warehouse Management. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie Sie Ihr Lager mit modernen Technologien optimieren und den Weg für eine reibungslose und effiziente Logistik ebnen.

Herausforderungen und Aufgaben der Lagerverwaltung

Hohe Lagerbestände binden Kapital und verringern die Flexibilität, während niedrige Lagerbestände zu Lieferengpässen führen. Die Komplexität der Lagerhaltung und die Notwendigkeit, schnell auf Marktentwicklungen reagieren zu können, machen eine effiziente digitale Unterstützung unerlässlich. Im Großhandel ist das Bestandsmanagement ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit. Damit Logistikprozesse reibungslos ablaufen, muss eine effektive Lagerhaltung folgende Aufgaben und Funktionen erfüllen:

  • Sichern
    Mit einem effektiven Bestandsmanagement sichern Großhändler ihre Lieferfähigkeit ab. Das sorgt für Unabhängigkeit und ermöglicht flexible Reaktionen auf das Marktgeschehen.
  • Ausgleichen
    Schwankungen der Produktverfügbarkeit lassen sich mit einer intelligenten Logistik begegnen. Ein vorausschauender Lagerbestand kann  Lieferengpässe ausgleichen oder helfen, eine erhöhte Nachfrage zu bedienen.
  • Veredeln
    Produkte, bei denen die Lagerung maßgeblich zur Qualität beiträgt, erhalten die Zeit zur Reife (Obst, Whiskey, Holz). Vor allem der Vertrieb von Lebensmitteln, die im Lager reifen, profitiert von warengerechten Logistikprozessen.
  • Konfektionieren
    Vielfach ist es Aufgabe der Lagerhaltung, Waren und Produkte durch Verpacken, und Etikettieren in eine verkaufsfähige Form zu überführen.
  • Spekulieren
    Mithilfe einer intelligenten Organisation und Koordination ist es möglich, eine vorausschauende Lagerhaltung oder Preisschwankungen auszugleichen. Größere Bestellmengen sorgen für niedrigere Einkaufspreise.

 

Strategien bei der Lagerhaltung und Ansätze zur Prozessoptimierung

Verschiedene Strategien wie First-in-First-out (FiFo), Last-in-First-out (LiFo), First-expired-First-out (FeFo) und chaotische Lagerhaltung werden eingesetzt, um die Effizienz der Lagerverwaltung zu erhöhen:

Gängige Strategien der Lagerhaltung

  • First in – First out (FiFo)
    Waren, die zuerst eingelagert wurden, werden als Erstes wieder ausgelagert.

    Branchenbeispiel: Lebensmittelindustrie – Frische Produkte wie Obst und Gemüse müssen in der Reihenfolge ihres Eintreffens verkauft werden, um Frische zu garantieren.
  • Last in – First out (LiFo)
    Zuletzt eingelagerte Artikel werden als Erstes wieder ausgelagert.

    Branchenbeispiel: Technologiebranche – Elektronikhändler lagern oft die neuesten Modelle von Smartphones oder Laptops zuletzt ein und verkaufen diese zuerst, um immer die aktuellsten Produkte anzubieten.
  • First expired – First out (FeFo)
    Zur Ermittlung der Reihenfolge bei der Auslagerung wird das Haltbarkeitsdatum herangezogen. Waren, deren Haltbarkeit früher abläuft, werden zuerst ausgelagert.

    Branchenbeispiel: Medizin und Pharma – Medikamente und medizinische Produkte müssen rechtzeitig ausgelagert werden, um sicherzustellen, dass sie vor Ablauf ihrer Haltbarkeit verwendet werden.
  • Chaotische Lagerhaltung
    Artikel werden unsystematisch (chaotisch) über das Lager verteilt. Verkürzte Zeiten für die Kommissionierung sorgen für Effizienz.

    Branchenbeispiel: E-Commerce – Online-Versandhändler nutzen chaotische Lagerhaltung, um die Kommissionierzeiten zu verkürzen und die Effizienz in großen Lagern zu maximieren.


Pick & Pack Prozesse digitalisieren

Der Pick&Pack-Prozess im Lager spielt eine zentrale Rolle in der Logistik, da er die Effizienz der Auftragsabwicklung maßgeblich beeinflusst. Dieser Prozess beginnt mit der Kommissionierung, bei der die Mitarbeiter die benötigten Produkte aus den Lagerregalen entnehmen. Anschließend verpacken sie die Artikel für den Versand. Durch ein gut organisiertes Pick&Pack können Unternehmen Durchlaufzeiten verkürzen, Kommissionier Fehler minimieren und damit die Kundenzufriedenheit steigern. Eine Alternative ist die Pick by Voice Methode, welche per Sprachsteuerrung funktioniert.

Effiziente Prozesse reduzieren Suchzeiten und ermöglichen es, mehr Aufträge in kürzerer Zeit zu bearbeiten, was die Produktivität und Rentabilität steigern. Dieser Prozess erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und kontinuierliche Bestandsüberwachung, um Engpässe und Überbestände zu vermeiden und sicherzustellen, dass die richtigen Produkte zur richtigen Zeit verfügbar sind. Durch den Einsatz geeigneter Qualitätskontrollen und Technologien können Fehler weiter reduziert und die Effizienz gesteigert werden.

Laufwege im Lager optimieren

Um die Effizienz im Lager zu steigern, lohnt es sich, die Laufwege zu optimieren. Eine Möglichkeit ist, Schnelldreher-Artikel nach dem ABC-Prinzip in leicht erreichbaren Regalen zu platzieren. Moderne Lagerverwaltungssoftware kann dabei helfen, indem sie automatisch laufwegeoptimierte Picklisten erstellt und so die Wegzeiten der Mitarbeiter verkürzt. Auch die Berechnung der räumlichen Distanzen mit der Wege- und Zeitmatrix kann die Reihenfolge der Entnahmen verbessern. Diese Maßnahmen reduzieren die Laufwege, steigern die Produktivität und machen den gesamten Lagerbetrieb effizienter.

 

 

Haufe X360: Digitale Unterstützung im Lager durch ERP-Systeme

Die ERP-Lösung Haufe X360 passt sich flexibel den betrieblichen Abläufen an und bietet eine strukturierte, cloudbasierte Lagerverwaltung. Das System steigert die Effizienz, fördert die Nachhaltigkeit und senkt die Kosten deutlich.

Mit automatischen Datenerfassungsfunktionen wie einer integrierten Inventur reduziert Haufe X360 den manuellen Aufwand und ermöglicht ein
papierloses Büro. Barcodescanner übernehmen Routineaufgaben bei der Kommissionierung und erfassen alle Informationen automatisch im System. Das vermeidet Übertragungsfehler und ermöglicht eine genaue Warenverfolgung anhand von Serien- und Chargennummern inklusive Standortdaten. So wird die Lagerhaltung verbessert, die Lieferzeiten verkürzt und die Kundenzufriedenheit erhöht.

Haufe X360 lässt sich schnell implementieren und ist innerhalb weniger Wochen einsatzbereit. Das flexible Lizenzmodell ermöglicht das temporäre Freischalten oder Deaktivieren von Mitarbeitern, was insbesondere für Großhändler mit saisonalen Schwankungen von Vorteil ist. Zudem entfallen die Lizenzgebühren für deaktivierte Accounts, was die Kosten weiter senkt.

 

F&P Stock Solution und Haufe X360

Das Lager als Herzstück

  • Die dreifache Lagermenge mit der gleichen Zahl von Mitarbeiter:innen bewältigen.

  • Sekundenschnelle Abfrage zu allen Eingangs- und Ausgangslieferungen und den dazugehörigen Zahlungen.

  • 100 Tonnen Waren pro Monat mit Scannern erfassen und fehlerfrei verarbeiten.

 

Zur Erfolgsgeschichte!


Effiziente Lagerverwaltung mit Haufe X360

Haufe X360 bietet eine umfassende Palette an Funktionen zur Optimierung Ihrer Lager- und Logistikprozesse:

  • Multilager Warehousing:
    Verwaltung mehrerer vernetzter Lager (z.B. Kommissionierlager, Zwischenlager, Distributionslager, Umschlagslager) und automatischer Abgleich der Bestandsdaten. Verwaltung unterschiedlicher Prozesse und Kosten je Lager-Ort. Mit Vor- und Nachkalkulationen können verschiedene Produktionsstandorte berücksichtigt werden.
  • Leichte Anbindung von Lagern:
    Lagerbestände problemlos importieren. Stücklisten mit mehreren Hunderttausend Elementen ohne Einbußen bei der System-Performance.
  • Echtzeit-Daten und Dashboards:
    Haufe X360 ermöglicht durch Echtzeit-Daten und Dashboards eine sofortige und stetig aktualisierte Einsicht in die aktuellen Auftrags- und Lagerbestände.
  • Tracking von Einkaufspreisen:
    Automatische Überwachung der Einkaufspreise.
  • Überwachung von KPIs (z.B. mittels Ampelsystem): 
    Eine klare und verständliche Darstellung der aktuellen Leistung durch ein Ampelsystem zur Überwachung von Key Performance Indicators (KPIs).
  • Automatische Benachrichtigungen bei Geschäftsvorfällen: 
    Stets informiert durch automatische Benachrichtigungen bei wichtigen Ereignissen, wie z.B. Lieferverzögerungen, über die mobile App oder andere Kommunikationskanäle.
  • Integrierte Warenwirtschaft und Bestellwesen: 
    Sicherstellung, dass durch die Integration von Warenwirtschaft und Bestellwesen stets aktuelle und korrekte Daten zur Verfügung stehen.
  • Steuerung von Umlagerungsprozessen:
    Effektive Steuerung von Umlagerungsprozessen, wie z.B. das Umlagern von Waren vom Hauptlager in Servicefahrzeuge oder andere Lagerstandorte.
  • Automatische Nachschubsteuerung:
    Automatische Nachschubsteuerung bei Erreichung definierter Meldebestände zur Vermeidung von Engpässen.
  • Distributionsbedarfsplanung (DRP):
    Sicherstellung, dass die Beschaffungsquellen stets der Nachfrage entsprechen durch die Distributionsbedarfsplanung.
  • Automatische Benachrichtigungen an Kunden: 
    Verbesserung der Kundenzufriedenheit durch automatische Benachrichtigungen von Kunden über geplante Termine oder Verzögerungen.


Die Zukunft der Lagerhaltung: Automatisierte Hochregallager

Die Zukunft der ERP-Lagerlogistik ist geprägt von Vernetzung und Automatisierung. Sensoren werden künftig automatisch neu ankommende Teile identifizieren und die relevanten Daten direkt ins System übertragen. Während Lagerroboter und Drohnen die Teile transportieren und kommissionieren, können Mitarbeiter ihre Zeit effektiver für die Analyse wichtiger Kennzahlen nutzen. Roboter, unterstützt durch Big Data und Künstliche Intelligenz (KI), werden zunehmend autonom arbeiten und sich selbst weiterentwickeln.

Algorithmen werden eine größere Rolle spielen, indem sie die Nachfrage nach Waren vorhersagen und das System zur Bestandsanpassung nutzen. KI wird es ermöglichen, dass das System das Lager eigenständig verwaltet. Im Zentrum steht ein ERP-System, das alle Lagerprozesse nahtlos integriert. Solche Systeme sind nicht mehr nur Zukunftsvisionen, sondern bereits realisierbare Lösungen.