Aktualisiert: 19. Juni 2024
9 min.
Haufe Redaktion Mittelstand Cloud ERP Buchhaltung Innovation & Technologie Change-ManagementModerne Dokumentenmanagementsysteme (DMS) revolutionieren den Büroalltag durch die digitale Erfassung und zentrale Speicherung von Dokumenten. Sie bieten eine revisionssichere Archivierung, effiziente Dokumentensuche und Prozessautomatisierung. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen bieten DMS zahlreiche Vorteile, von Effizienzsteigerung über verbesserte Zusammenarbeit bis hin zu erhöhter Datensicherheit. Doch wie wählt man das richtige DMS? Unser Artikel zeigt, welche Kernfunktionen ein gutes DMS bieten sollte und nach welchen Kriterien Sie den passenden Anbieter auswählen können.
Der Büroalltag steht im Wandel und das papierlose Büro wird immer greifbarer. Neben modernen Kommunikationstools und digitalisierten Workflows, können inzwischen auch sämtliche Dokumente digitalisiert werden. Dabei helfen moderne DMS-Systeme, die Dokumente und Informationen automatisch(?) digital erfassen. Langfristig profitieren Nutzer unter anderem von einer revisionssicheren Archivierung, sowie der zentralen Speicherung.
Definition DMS-System
Ein Dokumentenmanagementsystem (DMS) verwaltet elektronische Dokumente. Die Software dient der digitalen Archivierung und dem unternehmensweiten Zugriff auf Dokumente. Der klassische Aktenordner wird damit obsolet.
DMS-Systeme bieten eine breite Palette an Funktionen:
Archivierung: Das System sollte eine rechts- und GOBD-konforme Archivierung von Dokumenten gewährleisten. Das bedeutet, das DMS sollte die gesetzlichen Anforderungen an die Aufbewahrung elektronischer Dokumente erfüllen.
Die Liste der Funktionen ist lang und je nach DMS-Software individuell. So sind häufig auch digitale Funktionen für das Vertragsmanagement, die Rechnungsverarbeitung oder den Postversand integriert.
Ein häufiger Anwendungsfall des Dokumentenmanagementsystems (DMS) ist die automatisierte Verarbeitung von Rechnungen. Das DMS erkennt, prüft und verbucht Rechnungen mit Hilfe von OCR-Technologie und intelligenten Algorithmen. Es extrahiert relevante Informationen, prüft die Übereinstimmung mit Bestellungen und Verträgen und automatisiert den Buchungsprozess. Das spart Zeit, reduziert Fehler und steigert die Effizienz der Rechnungsbearbeitung.
Wo war nochmal die Quittung der letzten Weihnachtsfeier? Und wo ist eigentlich die Steuerbescheinigung für 2021? Abgeheftet in Ordnern und verstaut in riesigen Schränken kann die Suche nach wichtigen Dokumenten zu einer richtigen Qual werden. Mit digitalen DMS gehört das der Vergangenheit an, denn sie sind immer nur ein paar Klicks entfernt.
Über die Dokumentensuche finden Sie die gesuchten Dokumente in Sekundenschnelle. Über Filteroptionen, Metadaten oder Schlüsselwörter lässt sich der Suchprozess auf ein Minimum reduzieren. Angelegte Verknüpfungen zwischen einzelnen Dokumenten führen zu einer verbesserten Übersicht. So lassen sich alle Lieferscheine, Quittungen und Rechnungen der letzten Weihnachtsfeier auf einen Blick erkennen. Diese Funktion spart viel Zeit und nebenbei auch Nerven.
Ein DMS bietet allen Unternehmen, die regelmäßig mit Dokumenten arbeiten, eine Vielzahl von Vorteilen. Ganz besonders aber für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Denn sie arbeiten oft mit begrenzten Ressourcen, die Personal, Budget und letztlich auch die verfügbare Zeit betreffen. Daher profitieren KMU besonders von diesen Vorteilen:
-Effizienzsteigerung: Ein DMS ermöglicht eine schnelle und einfache Suche nach Dokumenten, was zu einer erheblichen Zeitersparnis führt. Mitarbeiter können Dokumente schnell finden und bearbeiten, ohne lange in Aktenordnern suchen zu müssen.
Hat sich ein Unternehmen für die Einführung eines DMS entschieden, stellt sich die Frage welcher Anbieter der Richtige ist. Verfügbar sind heutzutage eine Vielzahl an Anbietern und Softwarelösungen. Im ersten Schritt sollten Unternehmen ihre Anforderungen und Rahmenbedingungen genauestens analysieren. Darauf basierend sollten mögliche Lösungen auf eine Reihe von Faktoren geprüft werden:
Bei der Entscheidung zwischen einer Branchenlösung und einer Standardlösung sollten Sie die spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten Ihres Unternehmens berücksichtigen. Eine Branchenlösung ist auf die Anforderungen und Prozesse Ihrer Branche zugeschnitten. Sie bietet vordefinierte Workflows, Funktionen und Konfigurationen. Das erleichtert die Implementierung und den Betrieb.
Andererseits kann eine Standardlösung kostengünstiger sein, da sie bereits entwickelt und auf dem Markt erhältlich ist. Sie bietet in der Regel mehr Flexibilität und kann an individuelle Anforderungen angepasst werden. Standardlösungen sind oft gut dokumentiert und bieten möglicherweise eine größere Benutzerbasis für Support und Schulung. Allerdings ist eine Standardlösung im Normalfall nicht speziell auf die Anforderungen Ihrer Branche zugeschnitten und erfordert Anpassungen und Konfigurationen, um den spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens gerecht zu werden. Das kann mit zusätzlichen Kosten und Implementierungsaufwand verbunden sein.
Die Wahl zwischen einer branchenspezifischen Lösung und einer Standardlösung hängt letztlich von Ihren individuellen Anforderungen, Ihrem Budget und Ihren Zielen ab. Es kann hilfreich sein, mit Anbietern zu sprechen und Demos oder Proof of Concepts durchzuführen, um die beste Lösung zu evaluieren. In einem dynamischen Geschäftsumfeld ist es jedoch oft ratsam, keine Insellösung einzusetzen, sondern verschiedene Abteilungen und Systeme zu vernetzen. Während einige DMS-Lösungen dies nur in begrenztem Umfang leisten, ist die Integration eines DMS-Systems in ein ERP-System für viele KMU sinnvoll. So profitieren beispielsweise Anwender von Haufe X360 vom vollen Funktionsumfang eines leistungsfähigen Cloud-ERP-Systems, das sich problemlos um die DMS-Funktionalität von d.velop ergänzen lässt.
Cloud-ERP-Systeme wie Haufe X360 sind über das Internet zugängliche Enterprise Resource Planning-Software. Unternehmen können zeit- und ortsunabhängig auf ihre Geschäftsprozesse zugreifen und von den unbegrenzten Skalierungs- und Innovationsmöglichkeiten der Cloud profitieren. Dabei lassen sich alle Unternehmensbereiche vernetzen und alle Kernfunktionen von der Warenwirtschaft über CRM und Rechnungswesen bis hin zur Produktion abbilden. Darüber hinaus bietet Haufe X360 mit offenen Schnittstellen zu Drittsystemen alle notwendigen Erweiterungen, um aus einem System heraus zentral zu agieren.
Durch die Partnerschaft mit d.velop, führender Spezialist für die Digitalisierung von dokumentenbezogenen Geschäftsprozessen, vernetzt Haufe X360 Businessprozesse mit einem effektiven Dokumentenmanagement. Die ab dem 01.01.2025 verpflichtende E-Rechnung im B2B-Bereich unterstreicht das eindrucksvoll. So verarbeitet das DMS sämtliche E-Rechnungsformate und verbucht diese automatisch als Eingangsrechnungen in Haufe X360. Diese nahtlose Integration steht beispielhaft für die umfangreichen Zeit- und Kosteinsparungen.
Cloud-ERP-System und DMS agieren Hand in Hand. Wird beispielsweise im ERP ein Neukunde registriert, wird der Vertragsunterzeichnungsworkflow im DMS automatisch angestoßen. Nach erfolgreicher Vertragsunterzeichnung wird der Neukunde dann automatisch im ERP angelegt und freigeschaltet.
Die Kernfunktion eines Dokumentenmanagementsystems (DMS) ist die digitale Erfassung, Organisation und Archivierung von Dokumenten und Informationen. Es ermöglicht den Benutzern einen zentralen Zugriff auf alle relevanten Dokumente und unterstützt eine effiziente und revisionssichere Verwaltung.
Ein DMS sollte Grundfunktionen wie Dokumentenimport und -export, Versionierung, Such- und Filterfunktionen, Dateiverwaltung, Dokumentenverknüpfungen, Berechtigungs- und Zugriffssteuerung, Workflowmanagement, Archivierung und Revisionssicherheit bieten. Darüber hinaus können erweiterte Funktionen wie OCR-Texterkennung, automatische Verschlagwortung, Integration mit anderen Systemen und Kollaborationstools von Vorteil sein.
Ein DMS bietet zahlreiche Vorteile: effizientes Dokumentenmanagement, Platz- und Kostenersparnis, revisionssichere Archivierung, verbesserte Zusammenarbeit, schnelle und präzise Dokumentensuche, erhöhte Datensicherheit, Nachvollziehbarkeit von Änderungen und Integration mit anderen Systemen. Insgesamt führt der Einsatz eines DMS zu einer optimierten Arbeitsweise, gesteigerter Effizienz und erhöhter Datensicherheit.
Die revisionssichere Ablage im DMS basiert auf Mechanismen wie der digitalen Signatur, der Zugriffs- und Berechtigungssteuerung, der Versionierung und der revisionssicheren Speicherung. Durch diese Maßnahmen wird sichergestellt, dass die Dokumente unveränderbar und authentisch bleiben. Darüber hinaus werden Änderungen protokolliert und die Archivierung erfolgt nach einem definierten Konzept. Damit erfüllt das DMS die gesetzlichen Anforderungen und gewährleistet die Nachvollziehbarkeit der Dokumente über einen definierten Zeitraum.