Produktionsplanung neu gedacht: Wie die Digitalisierung Fertigungsprozesse revolutioniert

Aktualisiert: 26. Februar 2025

8 Min

Haufe Redaktion Digitalisierung Produktion Mittelstand

Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten in der Produktionsplanung und macht sie effizienter und flexibler denn je. Unternehmen können durch den Einsatz moderner Technologien Produktionsprozesse automatisieren, Ressourcen optimal einsetzen und auf individuelle Kundenwünsche eingehen. Erfahren Sie, wie eine digital unterstützte Produktionsplanung die Wettbewerbsfähigkeit steigert und gleichzeitig Kosten reduziert.

Ohne automatisierte Produktionsplanung leidet die Wettbewerbsfähigkeit von Fertigungsunternehmen

Automatisierte Produktionsplanung – an diesem Thema kommen Fertigungsunternehmen jedweder Branche nicht länger vorbei. Auf dem Weg zu mehr Wettbewerbsfähigkeit ist der Einsatz einer einheitlichen Unternehmenssoftware ein zentraler Schlüssel für Fertigungsunternehmen, um Produktionsplanungsprozesse automatisch zu erstellen, Ressourcen optimal zu nutzen und Produktionsabläufe zu automatisieren.

Die Auswirkungen einer automatisierten Produktionsplanung sorgen für mehr Effizienz in der Fertigung. Im täglichen Betrieb vermeiden präzise Kapazitäts- und Materialbedarfsplanungen Engpässe in der Fertigung. In der Folge verringern sich Durchlaufzeiten, sodass Ihre Termintreue davon profitiert.

Faktoren wie diese korrespondieren mit den Markterfordernissen. Unternehmen stehen unter dem Druck, schnell, kostengünstig und nachhaltig zu produzieren. Gleichzeitig erwarten Kunden vermehrt individualisierte Produkte. Moderne ERP-Systeme ermöglichen es, die Produktionsprogrammplanung zu automatisieren und den Erfordernissen der Märkte mit innovativen Lösungen zu begegnen. Durch eine automatisierte Produktionsplanung entstehen flexible Fertigungsbedingungen mit kurzen Umrüstzeiten, die eine steigende Produktvielfalt ermöglichen.

Ziele der Produktionsplanung

Die Produktionsplanung wirkt sich direkt auf die Rentabilität und Kundenzufriedenheit eines Unternehmens aus. Ein Blick auf die zentralen Ziele verdeutlicht, dass die Produktionsplanung die Qualität der Produkte und Prozesse sicherstellt. Gleichzeitig ermöglicht die Produktionsplanung flexible Bedingungen, um schnell auf Marktbedingungen reagieren zu können.

  • Durchlaufzeiten optimieren - Die Herausforderung der Produktionsplanung besteht darin, Produktionszeiten zu verringern, um die Effizienz zu steigern und die Reaktionsfähigkeit auf Marktanforderungen zu verbessern.
  • Engpässe vermeiden - Eine effektive Produktionsplanung identifiziert und beseitigt Engpässe in der Produktion. Damit wird eine kontinuierliche und reibungslose Fertigung gewährleistet.
  • Termintreue sicherstellen - Die präzise Planung der Produktion und ihrer Abläufe sorgt dafür, dass die Erzeugnisse pünktlich zum Kunden geliefert werden. Damit werden Kundenansprüche erfüllt und Vertragsstrafen vermieden.
  • Kosten minimieren - Übergeordnetes Ziel der Produktionsplanung ist es, den Einsatz von Ressourcen effizient zu nutzen, um Produktionsprozesse und -kosten zu senken. Daraus resultiert eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit.

 

Herausforderungen der Produktionsplanung

Äußere und unternehmensinterne Einflüsse wirken kontinuierlich auf die Produktionsplanung ein. Um den dynamischen Wettbewerbsbedingungen bestmöglich begegnen zu können, sind schnelle Reaktionen auf Veränderungen gefordert. Dazu ist es erforderlich, eine Vielzahl an Einflussfaktoren im Blick zu behalten.

  • Durchlaufzeiten/Verzögerungen - Effizienz bei der Bearbeitung der Fertigungsaufträge ist ein zentrales Merkmal der eigenen Wettbewerbsfähigkeit. Wichtige Herausforderung der Produktionsplanung ist es, Verzögerungen zu vermeiden und einen kostengünstigen Einsatz der Ressourcen sicherzustellen.
  • Nachfrageschwankungen - Ein dynamisches Marktgeschehen auf den relevanten Märkten kann zu unvorhersehbaren Änderungen der Kundennachfrage führen. Aufgabe der Produktionsplanung ist es, Über- oder Unterproduktion zu vermeiden.
  • Ressourcenknappheit - Die Verfügbarkeit von Ressourcen setzt der eigenen Produktionsfähigkeit Grenzen. Eine effektive Produktionsplanung gestaltet die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Arbeitskräften auch unter wirtschaftlichen Aspekten.
  • Störungen von Lieferketten - Störungen wie Materialknappheit oder Verzögerungen können zu Produktionsausfällen oder finanziellen Verlusten führen. Die Produktionsplanung muss sicherstellen, dass die Versorgung mit Rohstoffen sichergestellt ist.
  • Kapazitätsplanung - Die Feinplanung der Produktionsaufträge zählt zu den Kernaufgaben der Produktionsplanung. Aufgabe der Produktionsplanung ist es, die verfügbaren Produktionskapazitäten optimal zu nutzen und Engpässe zu vermeiden.
  • Qualitätskontrollen - Eine präzise Produktionsplanung legt die Grundlage dafür, dass Produkte den Qualitätsstandards entsprechen. Sie hilft, Fehler zu erkennen, Nachbesserungskosten zu reduzieren und Ausschuss zu vermeiden.
  • Kostenmanagement - Die Produktionsplanung ist ein wirksames Instrument, um die Produktionskosten im Unternehmen zu überwachen. Die Herausforderung besteht darin, Produktionskapazitäten optimal zu nutzen und Engpässe zu vermeiden.
  • Zeitmanagement - Vor dem Hintergrund immer komplexer werdender Projekte sieht sich der Bereich Produktionsplanung mit der Herausforderung konfrontiert, kostenoptimierte Zeitpläne zu erstellen und realistische Deadlines zu definieren.
  • Flexibilität - Eine anpassungsfähige Produktion, die schnell und flexibel auf Veränderungen reagieren kann, ist abhängig von einer intelligenten Produktionsplanung. Dadurch lassen sich Nachfrageschwankungen und unvorhergesehene Ereignisse abfedern.
  • Nachhaltigkeit - Parameter wie Ressourcenverbrauch und Emissionen gewinnen hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit zunehmend an Bedeutung. Eine präzise Produktionsplanung unterstützt die Einhaltung von Gesetzen und senkt die Kosten.

 

Arbeitsschritte, die mit Digitalisierung entlastet und effizienter werden

Herausforderungen und Ziele der Produktionsplanung sind komplex. Eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren zahlen auf die Wettbewerbsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen ein. Vor diesem Hintergrund können ERP-Systeme wie Haufe X360 ihre Vorteile voll ausspielen.

Eine digitale Produktionsplanung minimiert den Arbeitsaufwand für die Beschäftigten. Weitreichende Automatisierungen sorgen für reibungslose Abläufe. Intelligente Dashboards ermöglichen den Echtzeit-Einblick in den aktuellen Stand der Produktionsaufträge. Anhand der folgenden Beispiele erfahren Sie, welche Arbeitsschritte der Produktionsplanung von einem digitalen Effizienzzuwachs profitieren.

Materialbedarfsplanung (MRP)

  • Berechnung des Materialbedarfs auf der Grundlage von Aufträgen und Lagerbeständen
  • Vermeidung von Über- und Unterbeständen
  • Echtzeit-Abgleich mit Lieferanten beschleunigt die Beschaffung

 

Stücklistenerstellung

  • Automatische Generierung und Verwaltung von Stücklisten
  • Verknüpfung mit Lagerbeständen zur Vermeidung von Fehlbeständen
  • Echtzeit-Aktualisierung und Synchronisierung in Haufe X360

 

Kapazitätsplanung

  • Automatische Analyse von Personal- und Maschinenauslastung
  • Engpass-Identifikation zur besseren Ressourcenzuweisung
  • Echtzeit-Daten für flexible Anpassung an Produktionsanforderungen

 

Produktionsplanung (PPS)

  • Integration aller Produktionsprozesse in einer Unternehmenssoftware
  • Optimierte Abläufe durch automatisierte Steuerung und Überwachung
  • Transparenz im Produktionsprozess ermöglicht fundierte Entscheidungen

 

Automatisierung der Produktionsplanung mit „Advanced Planning und Scheduling“

Planen. Tracken. Automatisieren. Analysieren. Optimieren. Nach diesem Prinzip arbeitet das sogenannte „Advanced Planning an Scheduling“ (APS). APS verschafft Unternehmen unmittelbare Wettbewerbsvorteile. Die digitale Produktionsplanung mit APS minimiert Ausfallzeiten – und senkt damit die Kosten. Maschinen und Werkzeuge werden so eingesetzt, dass die Effizienz in der Produktion signifikant zunimmt. Alles das zahlt auf das Bestreben von Unternehmen ein, den Kundenservice und die Sichtbarkeit im Wettbewerb zu verbessern.

 

Das Tool von eWorkplace Apps fügt sich nahtlos in Haufe X360 ein und verbindet sich über eine Schnittstelle mit dem All-in-One-ERP.  Die bewährte Lösung stellt erweiterte Planungs- und Terminierungstools bereit. APS legt die Grundlagen, um Fertigungsprozesse durch die effektive Nutzung von Ressourcen, pünktliche Lieferungen und durch die Einhaltung von Produktionszeitplänen zu optimieren. 

Mehr zur Schnittstelle

Ein Blick auf die Details verdeutlicht die Möglichkeiten, die APS bietet. So ermöglicht es der Einsatz von spezialisierter Software optimierte Produktionspläne unter Berücksichtigung von Maschinenkapazitäten, Materialverfügbarkeit oder Auftragsprioritäten zu erstellen. Automatisierungen sorgen für den optimalen Einsatz von Maschinen, Arbeitskräften und Materialien. Das Anlegen automatisierter Zeitpläne minimiert Ausfallzeiten und verkürzt die Rüstzeiten. Durch die Verfügbarkeit von Echtzeitdaten steigt die Transparenz in allen Prozessen. APS-Daten werden automatisiert mit ERP von Haufe X360 synchronisiert, sodass alle Beschäftigten immer über die aktuelle Datenlage informiert sind. Damit ermöglicht APS das sogenannte Real-Time-Tracking. Alle Auftragsfortschritte bis zur Fertigstellung des Produkts lassen sich in Echtzeit verfolgen. Das ermöglicht schnelle Eingriffe auf aktuelle Entwicklungen.

 

Vorteile einer digitalen und automatisierten Produktionsplanung

Eine automatisierte Produktionsplanung bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile. Moderne ERP-Systeme wie auch Haufe X360 optimieren die Kosten und ermöglichen eine effiziente Nutzung der bereitstehenden Ressourcen. In der Praxis sinken Personal- und Lagerkosten.

Durch die optimale Auslastung von Maschinen und Personal erhöht sich die Effizienz in der Produktion. Echtzeit-Daten ermöglichen es zudem, Produktionsabläufe präzise an die Erfordernisse in der Fertigung anzupassen und menschliche Fehlerquellen auf ein Minimum zu reduzieren.

Automatisierungen sorgen für standardisierte Prozesse. Davon profitiert die Qualität der Prozesse, sodass auch die Produktqualität steigt. Eine digitale Produktionsplanung passt sich flexibel an Veränderungen in der Nachfrage an. In der Praxis ermöglicht das eine bedarfsgerechte Produktion, die mit kürzeren Durchlaufzeiten überzeugt. Im Resultat stärkt eine automatisierte Produktionsplanung die Wettbewerbsfähigkeit durch sinkende Kosten bei gleichbleibend hoher Produktqualität.

Integration der automatisierten Produktionsplanung in den Betrieb

Die Integration einer automatisierten Produktionsplanung in den Betrieb erfordert ein strukturiertes Vorgehen.

Erster Schritt ist eine Bestandsaufnahme der bestehenden Systeme und Prozesse, um die Anforderungen an die zum Einsatz kommende Unternehmenssoftware zu definieren. Auf dieser Grundlage lassen sich modular aufgebaute ERP-Systeme wie Haufe X360 exakt an die Erfordernisse des Unternehmens anpassen.

Die eigentliche Implementierung umfasst dann die Datenmigration, Systemkonfiguration und Schulung der Mitarbeiter. Damit wird eine reibungslose Nutzung sichergestellt. Abschließend wird das System in den laufenden Betrieb integriert und in einem kontinuierlichen Prozess optimiert.

 

Erfahrene Implementierungspartner begleiten Unternehmen in allen Phasen der ERP-Einführung und darüber hinaus. Vor allem bei der Bewältigung von Herausforderungen ist ihre Expertise von besonderer Bedeutung. Auf Widerstände in den Unternehmen stoßen Implementierungspartner, wenn es gilt, Entscheidungsprozesse an Algorithmen abzugeben. Mit ihrer Erfahrung lassen sich Vorbehalte wie ein möglicher Kontrollverlust zügig entkräften. Darüber hinaus lösen Implementierungsberater technische Herausforderungen wie inkompatible Altsysteme oder Probleme mit der Datenqualität zuverlässig.

Fazit: Zukunft der automatisierten Produktionsplanung

Die automatisierte Produktionsplanung ist ein Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit von Fertigungsunternehmen. Eine digitale Produktionsplanung optimiert Kosten durch effiziente Ressourcennutzung, minimiert Durchlaufzeiten und Engpässe, während sie Termintreue und Qualität sichert. Moderne ERP-Systeme wie Haufe X360 entlasten den Produktionsplanungsprozess, indem sie Abläufe automatisieren und flexibel an Nachfrageschwankungen anpassen. So steigt die Produktqualität bei sinkenden Kosten.

Der Ausblick zeigt: Die fortschreitende Digitalisierung und Technologien wie das Advanced Planning and Scheduling (APS) machen die Feinplanung noch präziser, nachhaltiger und legen den Fokus auf die Kundenorientierung.