E-Commerce im Ausland: 5 Tipps für die Expansion

Aktualisiert: 29. Februar 2024

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E-Commerce Handel & Vertrieb

Digital, von überall erreichbar und ortsunabhängig: Das E-Commerce-Geschäft lässt sich doch problemlos internationalisieren, oder? Ganz so einfach ist es leider nicht, die Expansion in neue Märkte will gut überlegt sein. Sei es die neue Zielgruppe, angepasste Zahlungsmethoden, zuverlässige Logistiklösungen oder rechtliche Anforderungen: Wir geben 5 Tipps für eine erfolgreiche Expansion.

Warum sollte ich mit E-Commerce ins Ausland expandieren?

Cross-Border E-Commerce ermöglicht es Online-Händlern, ihre Produkte und Waren international zu verkaufen. So ist es möglich, mit einem kleinen Unternehmen in Deutschland Kunden auf der ganzen Welt zu erreichen.  Durch eine Expansion kann der Kundenkreis erweitert, neue Märkte erschlossen und hohe Umsatzsteigerungen erzielt werden. Denn eines ist sicher: Der Handel entwickelt sich stetig weiter, KI-Tools bereichern die Branche und der Trend geht zunehmend weg vom rein stationären Handel hin zum dynamischen Omnichannel-Business. Und das weltweit, was zur Folge hat, dass der globale E-Commerce-Umsatz stetig wächst.

Eine Expansion ins Ausland sollte gut vorbereitet sein. Mit unseren 5 Tipps sind Sie können Sie sich den internationalen Markt erschließen.

Tipp 1: Eine detaillierte Marktanalyse

Ein Online-Shop, der in Deutschland funktioniert, ist leider nicht unbedingt für den internationalen Markt geeignet.  Bevor Sie den Schritt wagen, Ihre E-Commerce-Aktivitäten auf neue Länder auszudehnen, ist es wichtig, eine umfassende Marktanalyse durchzuführen. Dieser Schritt erfordert mehr als nur eine oberflächliche Untersuchung. Sie müssen lokale Trends, Kulturen, Vorlieben und Wettbewerber sorgfältig analysieren, um das Potenzial Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung auf einem neuen Markt zu verstehen. Nutzen Sie Methoden wie Umfragen, Fokusgruppen, Datenanalysen und Expertenbewertungen, um ein umfassendes Bild zu erhalten. Berücksichtigen Sie auch regulatorische Anforderungen vor Ort und kulturelle Nuancen, die sich auf Ihr Geschäft auswirken könnten.

Eine gründliche Marktanalyse ist der Schlüssel, um fundierte Entscheidungen zu treffen und mögliche Risiken zu minimieren. Arbeiten Sie hier gründlich und schaffen Sie die Basis für eien erfolgreiche Expansion.

Tipp 2: Lokale Anpassungen auf der Website

Nach einer erfolgreichen Marktanalyse ist es unerlässlich, das Herzstück des E-Commerce-Geschäfts anzupassen: die Website und den Online-Auftritt. Die neue Zielgruppe hat andere Bedürfnisse und Erwartungen als Ihre Zielgruppe in Deutschland. Berücksichtigen Sie diese die in Marketing und Design. Das Design und die Benutzeroberfläche müssen an die ästhetischen Vorlieben und das Nutzerverhalten der Zielgruppe angepasst werden. Beispielsweise sind in einigen Kulturen klare und minimalistische Designs verbreitet, während andere eine farbenfrohe und verspielte Darstellung bevorzugen.

Achten Sie auf Sprache und Kultur

Eine zentrale Maßnahme ist die Übersetzung des Shops in die Sprache des Ziellandes, um auch potenzielle Kunden anzusprechen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Dabei ist es wichtig, nicht nur wortwörtlich zu übersetzen, sondern auch kulturelle Nuancen und Ausdrücke zu berücksichtigen, um die lokale Kundschaft besser anzusprechen. Auch in der Kommunikation und im Kundenservice sollten kulturelle Unterschiede berücksichtigt werden. Dies kann bedeuten, dass bestimmte Bilder, Symbole oder Farben vermieden werden müssen, um keine missverständlichen oder unangemessenen Botschaften zu senden. Wichtig: Bei allen Anpassungen sollten Sie sich und Ihrer Marke treu bleiben. Auch wenn Sie nicht Ihr gesamtes Corporate Design umgestalten müssen, sind es oft kleine Maßnahmen, die das Kundenerlebnis auf Ihrer Website verbessern. So kann es notwendig sein, die Reihenfolge der Produkte, die Präsentation oder das Format zu überdenken.

Beispiel: Ein deutscher Online-Händler, der in den japanischen Markt expandieren möchte, sollte sein Webdesign an die ästhetischen Vorlieben der japanischen Kunden anpassen. Klare Linien, minimalistisches Design und eine aufgeräumte Gestaltung sind hier entscheidend, um die Zielgruppe anzusprechen und ihr Vertrauen zu gewinnen.

Tipp 3: Internationale Zahlungsmöglichkeiten

Das Design stimmt, die Produkte kommen gut an, nun steht endlich der Verkaufsabschluss an. Doch den internationalen Kunden stehen nur die in Europa üblichen Zahlungsmöglichkeiten zur Verfügung? Visa, Mastercard, PayPal und SEPA-Überweisung mögen im deutschsprachigen Raum Standard sein, aber nicht weltweit. Deshalb ist es wichtig, eine breite Palette an Zahlungsmöglichkeiten bzw. die im Zielland gängigen anzubieten. So sind Zahlungsmethoden wie Alipay und WeChat Pay für den asiatischen Markt oder Mercado Pago für Südamerika geeignet. Diese lokalen Zahlungsmethoden bieten den Kunden vertraute und bequeme Optionen, was die Kaufabschlussquote deutlich erhöhen kann.

 

Ein entscheidender Faktor:  Vertrauen spielt im internationalen E-Commerce eine entscheidende Rolle, da Kunden oft zögern, bei Unternehmen einzukaufen, die sie nicht kennen oder denen sie nicht vertrauen. Durch sichere Zahlungsmethoden, transparente Geschäftspraktiken und vertrauenswürdige Kundenbewertungen können Unternehmen das Vertrauen ihrer Kunden gewinnen und langfristige Beziehungen aufbauen.

Tipp 4: Ein verlässliches System für Versand und Logistik

Effiziente und zuverlässige Logistiklösungen sind für ein positives Kundenerlebnis unerlässlich: in Deutschland und überall auf der Welt. Dazu gehören klar kommunizierte Lieferzeiten und transparente Versandkosten. Auch eine reibungslose Abwicklung der Zollformalitäten ist wichtig, um Verzögerungen zu vermeiden. Nicht zuletzt sollte auch der Retourenprozess gut organisiert sein, um den Kunden bei Bedarf eine einfache Rückgabe zu ermöglichen. Es ist wichtig, sich vor Ort über die lokalen Gegebenheiten zu informieren. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit Experten und gegebenenfalls die Beauftragung lokaler Dienstleister. Diese können wertvolle Einblicke in die rechtlichen Besonderheiten des Ziellandes geben und helfen, Herausforderungen wie die Zollabwicklung oder logistische Hürden zu meistern. So kann eine erfolgreiche Expansion in ausländische Märkte sichergestellt werden.

 

Tipp 5: Rechtliche Compliance im Zielmarkt

 Bei der Einhaltung rechtlicher Vorgaben im Zielmarkt müssen Unternehmen verschiedene Vorschriften beachten, einschließlich Steuern, Zollabwicklung, Datenschutz, Verbraucherschutz und spezieller E-Commerce-Gesetzgebung. Die Zusammenarbeit mit lokalen Experten oder Anwälten ist entscheidend, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt werden und das Risiko rechtlicher Probleme minimiert wird. Dies gilt insbesondere für grenzüberschreitende Geschäftsbeziehungen, bei denen Gesetze und Vorschriften variieren können.

 

Cloud-ERP als Katalysator für die Expansion

Cloud-ERP-Systeme wie Haufe X360 sind das ideale System für eine solche Implementierung. Sie bieten integrierte Funktionen zur Unterstützung des E-Commerce im Ausland. Dazu gehören beispielsweise Module für die internationale Auftragsabwicklung, das Supply Chain Management und die automatische Anpassung an lokale rechtliche Anforderungen. Darüber hinaus ermöglichen sie eine nahtlose Integration mit verschiedenen Zahlungsgateways und Logistikdienstleistern, um einen effizienten und reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.

 

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