Aktualisiert: 22. März 2022
8 min.
Haufe Redaktion Cloud ERP Handel & Vertrieb E-Commerce LagerlogistikAls Geschäftsmodell ist Dropshipping bei Einsteigern und Profis des Online-Handels gleichermaßen beliebt. Modernes ERP-Dropshipping bietet dem Großhandel vielfältige Möglichkeiten. Es bildet die Unternehmensprozesse ab und passt sich steigenden Ansprüchen dynamisch an. Erfahren Sie jetzt, wie Sie eine leistungsfähige Dropshipping-Software unterstützen kann.
Dropshipping. Klingt modern, ganz nach dem neuesten Business-Trend. Wer sich näher damit beschäftigt, was Dropshipping wirklich bedeutet, der erkennt: Im Großhandel ist Dropshipping seit vielen Jahrzehnten bekannt – in Deutschland und bei Händlern rund um die ganze Welt. Allerdings lautete die sperrige Bezeichnung dafür lange Zeit „Streckengeschäft“. Dropshipping klingt deutlich einprägsamer.
Vor allem im E-Commerce ist das moderne Streckengeschäft bei Händlern und Großhändlern attraktiv, denn: Dropshipping erlaubt, niederschwellig in den weltweiten Versandhandel einzusteigen. Große Investitionen, aufwendige Lagerhaltung oder eine ausgefeilte Logistik sind nicht erforderlich. Ein Blick auf den Ablauf beim Dropshipping verdeutlicht dies: Die Bestellung bei einem Online-Händler wird direkt an den Hersteller des Produkts oder einen Großhändler weitergeleitet.
Dort findet die Weiterbearbeitung statt. Picken, verpacken, Abklärung eventueller Zoll-Modalitäten und der Versand – mit alldem hat der Online-Händler nur wenig zu tun. Deswegen sprechen Logistiker häufig auch von Fulfillment, Direktversand oder Direktlieferung. Warum Dropshipping für Händler und Großhändler so attraktiv ist, wird deutlich, wenn man weiß, wie Dropshipping funktioniert.
An einem stark vereinfachten Beispiel lässt sich leicht aufzeigen, wie Dropshipping funktioniert. Zum Ablauf: Ausgangspunkt ist die attraktive Präsentation eines Produkts in einem Onlineshop. Via Smartphone, Tablet oder Computer wird ein Kunde auf das Produkt aufmerksam. Er bestellt und bezahlt den Artikel. An diesem Punkt beginnt das Dropshipping seine Stärken auszuspielen. Der Online-Shop wird zwar über die Bestellung informiert, die eigentliche Weiterbearbeitung übernimmt aber ein Dropshipping-Anbieter.
Dazu wird die Bestellung aus dem Onlineshop automatisch an den Dropshipping-Anbieter weitergeleitet. In den meisten Fällen sind diese Dropshipper Großhändler, die eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte von verschiedenen Herstellern auf Lager haben. Aber auch Hersteller treten am Markt als Dropshipping-Anbieter auf. Zurück zur Bestellung: Großhändler oder Hersteller wickeln den weiteren Bestellvorgang im Auftrag des Onlineshops ab. Das bestellte Produkt wird – zum Beispiel mittels Pick by Voice – aus dem Regal gepickt, anschließend verpackt und für den Versand vorbereitet. Die Zustellung des Produkts an den Kunden übernimmt schließlich ein Logistik-Dienstleister.
Aus logistischen Gesichtspunkten unterscheidet man zwei Arten des Dropshippings:
Die Regeln beim Dropshipping unterliegen den gleichen Regeln wie bei klassischen Geschäften. Der Betreiber kauft das Produkt beim Dropshipping-Anbieter zu den vereinbarten Bedingungen und zahlt den logistischen Aufwand inklusive des Direktversands. Der Gewinn des Onlineshop-Betreibers errechnet sich beim Dropshipping aus dem Verkaufspreis – abzüglich des Einkaufspreises des Produkts und sämtlicher logistischen Leistungen.
Ob sich Dropshippping lohnt? Wenn man sich näher anschaut, wie das digitale Streckengeschäft funktioniert, dann stellt sich zwangsläufig die Frage nach der Marge. Ob sich Dropshipping lohnt, zeigt jedoch immer der Einzelfall. Wer in der Lage ist, bestmögliche Konditionen beim Produkt-Einkauf und den Droshipping-Anbietern auszuhandeln, der hat sicherlich gute Perspektiven, um ein einträgliches Geschäft aufzubauen.
Ebenfalls wichtig ist die Auseinandersetzung mit dem Produktangebot. Die Auswahl sollte auf einer eingehenden Recherche basieren und regelmäßig überprüft werden. Vor allem für die ersten Schritte im E-Commerce bietet Dropshipping attraktive Konditionen. Grundsätzlich aber gilt auch für das Dropshipping: Jedes Geschäftsmodell hat Vorteile – und auch Nachteile.
Geringes Startkapital erforderlich
Überschaubare Kosten senken unternehmerisches Risiko
Gute Skalierbarkeit (Produkte müssen nicht gekauft oder gelagert werden)
Internationalisierung möglich
Wahrung der eigenen Liquidität
Großes Sortiment möglich
Kein eigenes Lager erforderlich
Keine eigene Logistik erforderlich
Kein eigenes Personal erforderlich
Vermeidung überschüssiger Ware
Geringere Gewinnspanne
Einfluss auf Kundenzufriedenheit nur bedingt möglich
Ware und Verpackung schwer zu kontrollieren
Kaum Einfluss auf logistische Leistungen
Kaum Einfluss auf die Qualität des Versands
Schwieriges Retouren-Handling
Potenzielle Konflikte durch Versandkosten
Warenbestände oft nicht kalkulierbar
Moderne Enterprise Resource Planning Tools (ERP) wie Haufe X360 bieten umfassende Möglichkeiten, um Unternehmensprozesse mithilfe digitaler Werkzeuge zu steuern. Der modulare Aufbau des ERPs verfügt über zahlreiche branchenspezifische Zusatzfunktionen und Schnittstellen, um individuelle Bedürfnisse des Bereichs E-Commerce abzubilden. Für Dropshipping-Betreiber und den Großhandel ist das Tool Warenwirtschaft von großer Bedeutung. Es gibt aber deutliche Unterschiede zwischen einem ERP und Warenwirtschaftssystem.
Der Kunde bestellt, Haufe X360 ordert beim Lieferanten und die Ware wird ohne Zwischenlager direkt an den Kunden geliefert. Diesen Dropshipping-Workflow bildet das Modul Warenwirtschaft lückenlos und sicher ab. Dropshipping via ERP bietet vielfältige Funktionen:
Der Einsatz moderner ERP-Systeme beim Dropshipping ermöglicht die intelligente Anbindung an die Logistik des Großhändlers. Das reduziert den Arbeitsaufwand nicht zuletzt deswegen, weil der Workflow durchgehend automatisiert wird. Gleichzeitig steigt die Transparenz des logistischen Prozesses, da Echtzeit-Einblicke in die Lieferkette jederzeit möglich werden.
Optimieren Sie Ihre Geschäftsabläufe im Großhandel – von der Lagerverwaltung, exakten Kostenkalkulation bis zur effizienten Kommunikation mit Kunden. Lernen Sie das Haufe X360 ERP kennen!
Dropshipping bietet Unternehmen gute Perspektiven, um im E-Business Fuß zu fassen. Grundsätzlich ist festzuhalten: Dropshipping ist legal. Es unterliegt den gleichen Regeln wie beim Einkauf in jedem anderen Online-Shop – unabhängig davon, ob der Händler im EU-Ausland oder in Deutschland sitzt. Kommt die Dropshipping-Ware aus Nicht-EU-Ländern, werden je nach Warenwert Einfuhrabgaben, Einfuhrsteuer oder Zölle fällig. Käufer in der EU genießen weitreichende Rechte. Die Ware kann innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen zurückgeschickt werden. Für defekte Ware kann ein Käufer Ersatz (Umtausch) oder eine Reparatur (Gewährleistung) verlangen.
Unternehmen, die Ware per Dropshipping vertreiben möchten, müssen dazu einen Vertrag mit einem Dropshipping-Partner abschließen. Dieser sollte Regelungen hinsichtlich der Lagerung und Lieferung enthalten. Zu beachten sind beim Dropshipping auch die Haftungsregelungen gegenüber den Verbrauchern. Schließlich gilt es datenschutzrechtliche Probleme im Hinblick auf die Weitergabe personenbezogener Daten an einen nicht am Kaufvertrag beteiligten Dritten zu vermeiden.
Mit dem richtigen Konzept und einer tragfähigen Dropshipping-Strategie eröffnen sich neue geschäftliche Möglichkeiten. Die wichtigsten Tipps, um eine Dropshipping-Nische zu finden, haben wir für Sie zusammengestellt.
Dropshipping erlaubt es Unternehmen, im E-Commerce durchzustarten oder das eigene Geschäft zu internationalisieren. Mit dem ERP-System Haufe X360 steht Ihnen eine Software zur Verfügung, die einen schnellen und automatisierten Austausch aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen zur Verfügung stellt. Das ERP-System dient dabei als zentraler Daten-Hub. Interesse? Dann treten Sie gerne mit uns in Kontakt. Wir beraten Sie gerne!