Spätestens seit Corona und der rasanten Verbreitung digitaler Lösungen, setzen immer mehr EU-Länder auf bargeldloses Zahlen. Wie Shell in einer aktuellen Studie herausfand, nutzen in der DACH-Region 78% regelmäßig die Möglichkeit bargeldlos zu bezahlen. Trotzdem ist es 65% der Kunden wichtig beim Einkaufen die Wahl zwischen Bar- und bargeldloser Zahlung zu haben. Doch nicht nur Kartenzahlungen nehmen zu. Auch der Einsatz von kontaktloser Zahlung via Karte, Smartphones oder Smart-Watches steigt an. Um den Erwartungen der Kunden gerecht zu werden, sollten KMU die Einführung mobiler Kartenleser in Betracht ziehen.
Wir zeigen Ihnen, welche Vorteile Mobile Payment Ihrem KMU bietet und welche Lösungen für Sie geeignet sind.
Mobiles Bezahlen oder mobile Payment ist die Möglichkeit kontaktlos mit dem Handy, der Smart-Watch oder einem Stift zu bezahlen. Dafür müssen die Kunden eine Pay-App ihrer Wahl auf idem Smartphone installieren und ihre digitale Bankkarte in die App oder dem vorinstallierten Wallet hinzufügen. Sobald die Bankkarte mit der App bzw. dem Wallet verknüpft ist, kann es losgehen.
Vor allem die Generation Z sieht in diesen Entwicklungen einen Fortschritt und wünscht sich die Möglichkeit in jedem Geschäft mobil bezahlen zu können. Aber auch andere Generationen, wie die Millenials oder die Boomer können sich vorstellen in der Zukunft auch auf mobile Bezahlmöglichkeiten zurückzugreifen.
Das Bezahlen via Handy ist über Near Field Communication (NFC) möglich. Das heißt, es findet eine verschlüsselte Datenübertragung zwischen Smartphone und Kartenlesegerät statt. Dieser Austausch funktioniert nur über sehr kurze Distanzen (wenige Zentimeter). Kriminelle scheitern dabei nicht nur an der Entfernung, sondern auch an der bei vielen Geräten notwendigen Authentifizierung via Gesichtserkennung oder Fingerabdruck.
Viele Boomer treten der Verwendung mobiler Zahlungsmethoden noch skeptisch entgegen, sehen allerdings, dass es die Bezahlung der Zukunft ist. Ein Aspekt, der besonders die ältere Generation von der Verwendung mobiler Zahlungen abhält, ist die Sicherheit. Der einzige Punkt, der in Bezug auf die Sicherheit zu nennen ist, ist der Datenschutz. Durch das Zahlen mit dem Smartphone können Informationen über das persönliche Kaufverhalten gesammelt werden. Allerdings werden die Daten verschlüsselt übertragen. Damit auch beim mobilen Bezahlen alles datenschutzkonform ist, gibt es regelmäßige Updates der Zahlungs-App. Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher regelmäßig die Sicherheitsupdates der Smartphone-Hersteller bzw. Zahlungs-Apps durchzuführen.
Diese Vorteile hat mobiles Bezahlen für Ihr Unternehmen:
Wenn sie mobile Payment in Ihrem Betrieb anbieten, können Sie einen klaren Wettbewerbsvorteil als zukunftsfähiges Unternehmen einnehmen. Vor allem, wenn Sie eine junge Zielgruppe haben, kann mobile Bezahlung bei der Kundengewinnung helfen.
Mobiles Bezahlen ermöglicht es Kunden, Einkäufe schnell und einfach abzuschließen, ohne Bargeld oder physische Karten mit sich führen zu müssen. Dies führt zu einem reibungsloseren Einkaufserlebnis, was die Kundenzufriedenheit erhöht.
Mobile Zahlungen sind in der Regel schneller als das Zahlen mit Bargeld oder Kreditkarten. Dies kann den Umsatz steigern, da Kunden schneller bedient werden können.
Die Verwaltung von Bargeld, wie das Zählen, Überprüfen und Einzahlen, kann zeitaufwändig und kostspielig sein. Mobile Zahlungen reduzieren den Bedarf an Bargeld und die damit verbundenen Kosten.
Mobile Zahlungsplattformen ermöglichen es Unternehmen, Transaktionsdaten zu sammeln und zu analysieren. Diese Daten können genutzt werden, um das Kundenverhalten besser zu verstehen, personalisierte Angebote zu erstellen und das Marketing zu optimieren. Die Daten können Sie in Ihrer ERP-Software auswerten. Haufe X360 bietet einige Möglichkeit diese Daten korrekt und übersichtlich abzulegen.
Mobile Zahlungen bieten oft zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie biometrische Authentifizierung und Verschlüsselung, die dazu beitragen, Betrug zu verhindern. Das schafft Vertrauen bei den Kunden.
Mobile Zahlungsplattformen ermöglichen es Unternehmen, Kunden weltweit zu bedienen, ohne sich um Währungsumrechnung oder internationale Überweisungen sorgen zu müssen.
Für das Anbieten mobiler Bezahlung benötigen Sie ein mobiles Kartenlesegerät. Das ist meist kostengünstiger als klassische Terminals und daher ein großer Vorteil. Als Betrieb müssen keine Mindestumsätze erfüllt werden und die Transaktions-Gebühren liegen zwischen 2 und 3 Prozent. Die Anschaffungsgebühr für das Gerät liegt je nach Anbieter bei 0-99 Euro. Neben dem Kartenleser benötigen Sie ein Tablet oder Smartphone, das Sie via Bluetooth mit dem Gerät verbinden. Manche Anbieter vermieten das Komplettpaket (Kartenleser inkl. Halterung, Tablet, Kassenlade und Belegdrucker) für ca. 100 Euro monatlich.
Tipp: Wenn Sie sich einen Kartenleser anschaffen, achten Sie nicht nur auf die Anschaffungs- und Transaktionskosten. Sie sollten auch Sonderfälle im Blick behalten. Gibt ein Kunde Ware zurück, kann es sein, dass durch die Rücklastschrift Kosten für die Rückbuchung entstehen können.
Damit Sie mit den bekanntesten Anbietern von mobile Payment vertraut sind, stellen wir Ihnen die bekanntesten Lösungen vor.
Wie in der Shell-Studie zu sehen, steigt die Zahl der Kunden, die mit Smartphone oder Smart-Watch zahlen stetig an. Immer mehr Menschen nutzen Smartphones und immer mehr Geräte (Armbänder, Stifte etc.) sind mit der Funktion für mobiles Bezahlen ausgestattet. Die wohl bekanntesten Lösungen dafür sind Google und Apple Pay.
So funktioniert es:
Die Nutzer hinterlegen ihre Kreditkartendaten einmalig in ihrer Bezahl-App auf dem Smartphone. Anstatt die Kartennummer auf dem Gerät zu speichern, wird eine verschlüsselte virtuelle Kontonummer generiert, die für Zahlungen verwendet wird. Beim Einkauf wird das Smartphone vor das Bezahlterminal gehalten und die Kommunikation zwischen den Geräten erfolgt kontaktlos über NFC. Die Zahlung wird per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung vom Benutzer autorisiert.
Für das Akzeptieren von Google und Apple Pay benötigen Händler ein mobiles Kartenlesegerät und ein System, das die Zahlungen von Google und Apple annimmt.
PayPal wird weltweit am häufigsten für mobiles Bezahlen verwendet. Niedergelassene Betriebe können ebenfalls Bezahlungen via PayPal anbieten.
So funktioniert es:
Wenn Sie PayPal als Bezahlmethode nutzen möchten, brauchen Sie ein PayPal-Geschäftskonto. Dieses Konto ist mit einem Bankkonto und einer E-Mail-Adresse verknüpft. In Ihrem eigens angelegten PayPal-Konto können Sie einen QR-Code generieren, über den Ihre Kunden direkt mit Ihrem PayPal-Account bezahlen. Betriebe müssen bei der Nutzung von PayPal pro Transaktion eine Gebühr zahlen, die sich am monatlichen Transaktionsvolumen bemisst. Trotzdem kann sich das Anbieten von PayPal-Zahlungen für Händler lohnen, denn PayPal hat mittlerweile mehr als 430 Millionen aktive PayPal Accounts.
Mobile Payment bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) eine effiziente und kundenfreundliche Möglichkeit, Zahlungen zu akzeptieren und ihre Umsätze zu steigern. Mit der steigenden Verbreitung von Smartphones und der Veränderung des Kundenverhaltens hin zur Nutzung digitaler Zahlungsmethoden ist es für KMU von großer Bedeutung, mobile Zahlungslösungen in ihre Geschäftsstrategie zu integrieren. Dies ermöglicht nicht nur schnellere Transaktionen, sondern bietet auch die Chance, Kundenbindung und Umsatzsteigerung durch gezielte Marketingaktionen zu fördern. Die Integration von Mobile Payment kann jedoch auch sicherheitsrelevante Herausforderungen mit sich bringen, die sorgfältig berücksichtigt werden müssen. Insgesamt bietet Mobile Payment KMU die Möglichkeit, wettbewerbsfähig zu bleiben und den Bedürfnissen moderner Verbraucher gerecht zu werden.