Inflation, ein verändertes Wettbewerbsumfeld und Produktveränderungen zwingen den Handel immer wieder zu Preisanpassungen. Mit welchen Methoden Sie in solchen Fällen Ihre Preise am besten kalkulieren, erfahren Sie in diesem Artikel.
Die Preiskalkulation ist ein zentraler Prozess, mit dem Unternehmen den optimalen Verkaufspreis für ihre Produkte oder Dienstleistungen bestimmen. Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ist eine effektive Preiskalkulation wichtig, denn sie beeinflusst die Wettbewerbsfähigkeit, den Gewinn und letztlich den Erfolg des Unternehmens.
Bei der Preiskalkulation berücksichtigen KMU eine Vielzahl von Faktoren. Dazu gehören die Kosten für die Herstellung oder Beschaffung des Produktes (direkte Kosten wie Material und Arbeit sowie indirekte Kosten wie Miete und Versicherung), die Marktsituation (Angebot und Nachfrage), die Preise der Konkurrenz, der wahrgenommene Wert des Produktes oder der Dienstleistung aus Kundensicht und die strategischen Unternehmensziele. Auch externe Einflüsse wie steigende Preise in einem Land wirken sich auf die Preisgestaltung von KMU aus. So lag die Inflationsrate 2023 bei 5,9 Prozent und zwang viele Unternehmen ihre Preise anzupassen, bis sie im September wieder abflachte. Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes stellt fest: „Die Teuerung für das Jahr 2023 wurde, wie im vorangegangenen Jahr von den Auswirkungen der Kriegs- und Krisensituation beeinflusst, die die Preisentwicklung auf allen Wirtschaftsstufen prägte“.
Durch eine durchdachte Preisgestaltung können KMU rentabel arbeiten, auf Marktveränderungen reagiern und langfristige Kundenbeziehungen aufbauen. Sie ist ein Balanceakt zwischen Kostendeckung, Kundennutzen und Marktdynamik und sollte regelmäßig überprüft und angepasst werden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Die Preisgestaltung ist das Herzstück eines erfolgreichen Geschäftsmodells und wirkt sich aus auf:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine solide Preiskalkulation nicht nur für die Erzielung von Gewinnen, sondern auch ein starkes Markenimage aufbaut, die Unternehmensstrategie steuert und für langfristige finanzielle Stabilität sorgt. Sie ist ein unverzichtbares Instrument, um den Herausforderungen des Geschäftslebens erfolgreich zu begegnen und nachhaltiges Wachstum zu sichern.
Im dynamischen Handel sind Preisanpassungen eine häufige und notwendige Maßnahme. Ständiges Beobachten der Wettbewerber ist unerlässlich, um die eigenen Preise besser einordnen zu können. Es gibt drei Szenarien:
Es ist ratsam, Preise nicht unüberlegt anzupassen. Selbst wenn Mitbewerber plötzlich ihre Preise senken, sollte man nicht sofort mitziehen. Vor einer Reaktion ist es wichtig, eine erneute Preiskalkulation durchzuführen. Man sollte nicht einfach dem Druck nachgeben, ohne zu überlegen. Eine solche Handlung kann langfristig den Marktpreis beeinträchtigen. Gute Leistung hat nun einmal ihren Wert und verdient angemessene Preise.
Preisanpassungen beeinflussen Umsatz und Gewinn eines Betriebs und sollten daher gut überlegt und kalkuliert werden. Dabei sind verschiedene interne und externe Faktoren relevant.
Die Preisbildung erfolgt grundsätzlich wettbewerbs-, nachfrage- oder kostenorientiert Welcher Ansatz richtig ist, hängt von der individuellen Unternehmens- und Marktsituation ab.
Befolgen Sie diese Schritte, um Ihre Preise gut zu berechnen:
Ein ERP-System unterstützt die Preiskalkulation auf vielfältige Weise. Zunächst sammelt das System automatisch alle für die Kalkulation relevanten Daten wie Material-, Arbeits-, Maschinen- und Transportkosten. Das erfasst alle Kostenfaktoren und somit wird nichts übersehen.
Zusätzlich verwaltet und organisiert ein ERP-System verschiedene Preisstrukturen. Unterschiedliche Preismodelle wie Staffelpreise für unterschiedliche Mengen oder Rabatte für bestimmte Kundengruppen können angelegt und verwaltet werden. Dadurch können Preise flexibel an die Marktsituation angepasst und individualisiert werden.
Ein weiterer Vorteil eines ERP-Systems wie Haufe X360 bei der Preiskalkulation ist die Möglichkeit, aktuelle Marktdaten und Trends zu analysieren. Das System kann Informationen über die Preise der Wettbewerber sammeln und auswerten, um die eigene Preisstrategie anzupassen. Auch interne Daten wie Umsätze und Margen können analysiert werden, um die Rentabilität einzelner Produkte zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Darüber hinaus ermöglicht ein ERP-System eine schnelle und genaue Preiskalkulation. Durch die Automatisierung der Kalkulationsprozesse können Fehler minimiert und eine hohe Genauigkeit gewährleistet werden. Preissimulationen testen verschiedene Szenarien und analysieren die Profitabilität.
Insgesamt trägt Haufe X360 dazu bei, die Preiskalkulation effizienter, transparenter und genauer zu gestalten. Es bietet eine umfassende Datenbasis, ermöglicht eine flexible Preisgestaltung und unterstützt bei der Analyse von Marktdaten. So können Unternehmen ihre Preise wettbewerbsfähig gestalten und ihre Rentabilität maximieren.