Um die Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft sicherzustellen, stehen Großhändler vor der Herausforderung, Vertriebs- und Absatzlogistik sowie die Supply Chain passgenau aufeinander abzustimmen. Warum Anpassungen der Distributionslogistik unumgänglich sind und welche Möglichkeiten ERP-Systems bieten, das erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Für nahezu alle Großhandelsunternehmen ist der Bereich Distributionslogistik von erheblicher Bedeutung. Was der Begriff Distributionslogistik – häufig auch als Absatzlogistik oder Vertriebslogistik bezeichnet – genau bedeutet, das hat die Bundesvereinigung Logistik (BVL) e. V. definiert. Demnach ist die Distributionslogistik das Bindeglied zwischen Produktion und Absatz eines Unternehmens und umfasst alle Lager-, Umschlag- und Transportvorgänge von Waren – im Anschluss an die Produktion bis zur Auslieferung an die Kunden.
Hilfreich bei der Begriffsabklärung ist die Definition des BWL-Lexikons: „Distributionslogistik beschreibt alle Tätigkeiten, die der technischen Überführung von unternehmerischen Leistungen an den Ort des Kunden dienen. Insoweit ist die logistische Distribution ein Bestandteil der Logistik eines Unternehmens.“ Damit wird deutlich: Als Untersystem der gesamten Unternehmenslogistik erfolgen die Maßnahmen der Distributionslogistik im Anschluss an die logistischen Abläufe von Beschaffung und Produktion.
Die Distributionslogistik umfasst alle Entscheidungs-, Informations-, Steuerungs- und Kontrolltätigkeiten, die entlang der Prozesse erforderlich sind, um die Erzeugnisse eines Unternehmens schnellstmöglich zu den Kunden zu bringen. Lieferungen erfolgen direkt aus dem Produktionsprozess heraus oder über Absatzlagerstufen.
Vereinfacht gesagt, zielen alle Maßnahmen einer effizienten Distributionslogistik darauf ab, Produkte zur rechten Zeit an den richtigen Ort zu bringen. Idealerweise erfolgt dies in der richtigen Qualität und Quantität sowie zu minimalen Kosten. Was ein wenig lapidar klingt, fordert Großhändler täglich heraus. Immerhin gilt es drei wesentliche Ziele ständig miteinander in Einklang zu bringen.
Für den Erfolg am Markt spielt der Faktor Verfügbarkeit eine immer wichtigere Rolle. Kunden erwarten, dass sie Produkte schnell, unkompliziert und komfortabel erwerben können. Gleichzeitig ist es das Interesse des produzierenden Unternehmens, den eigenen Aufwand und damit auch die Kosten möglichst niedrig zu halten. In Teilen widersprechend sich diese Interessen. Aufgabe der Distributionslogistik ist es, hier einen erfolgreichen Mittelweg zu finden.
Berücksichtigen sollte eine effiziente Distributionslogistik zudem die Wünsche von Händlern. Hinsichtlich der Vermarktung am Point of Sale (POS) wollen sie entscheiden, wie die Produkte in Verkaufsräumen, Regalen oder Online-Shops präsentiert werden. Aufgabe einer konsistenten Distributionslogistik ist es, dies Wünschen gerecht zu werden. Die Komplexität der Aufgabe offenbart sich beim Blick auf die einzelnen Aspekte, die davon betroffen sind. Voraussetzungen einer effizienten Distributionslogistik sind neben den Bereichen Lieferzuverlässigkeit, Kostenminimierung und Bestandsoptimierung vor allem Schnelligkeit und Flexibilität. Bei allen Maßnahmen der Distributionslogistik sollte die Kundenzufriedenheit immer im Fokus stehen.
Wesentlicher Aspekt der Distributionslogistik ist die Lieferzuverlässigkeit. Die Pünktlichkeit, mit der die Waren unversehrt beim Kunden eintreffen, spielt eine ebenso wichtige Rolle wie die Lieferbeschaffenheit der Produkte. Grundsätzlich gilt: Die Lieferzuverlässigkeit ist ein Nachweis funktionierender Lieferketten.
Ziel der Distributionslogistik ist es, die Gesamtkosten so niedrig wie möglich zu halten. Stellschrauben zur Kostenminimierung sind die Bereiche Lagerbestand, Lagerhaltung und Auftragsabwicklung. Eine effiziente Routenplanung sowie wie Umsetzung optimierter Transporte minimieren die Gesamtkosten zusätzlich.
Optimierte Bestände hinsichtlich der eigenen Lagerhaltung sind eine Grundvoraussetzung für eine effiziente Distributionslogistik. Minimierte Lagerbestände reduzieren die Lagerkosten. Aufgabe der Bestandsoptimierung ist es, den Bedarf zu berechnen, zu planen und den Lagerbestand entsprechend anzupassen.
Dynamische Märkte erfordern von Unternehmen eine hohe Reaktionsfähigkeit. Schnelligkeit und Flexibilität sind wesentliche Merkmale einer erfolgreichen Distributionslogistik und bilden die Marktanforderungen auf der Unternehmensseite ab. Gleichzeitig dokumentieren beide Faktoren die Wettbewerbsfähigkeit.
Eine hohe Service-Qualität in Verbindung mit einer transparenten Kommunikation sowie erstklassige Waren und ein nachvollziehbarer Lieferstatus – alles das sorgt für zufriedene Kunden. Gleichzeitig wird damit der Stellenwert einer reibungslosen Distributionslogistik aufgezeigt. Der Bereich trägt dazu bei, Wettbewerbsvorteile zu erzielen und zusätzliches Wachstum zu generieren.
Waren von der Produktion zum Kunden zu bringen – das ist die wichtigste Aufgabe der Distributionslogistik. Die Praxis zeigt: Es gibt höchst unterschiedliche Wege, auf denen Produkte an ihren Bestimmungsort gelangen können. Grundsätzlich lassen sich die Distributionswege unterscheiden in eine:
Direkt oder indirekt – beide Distributionswege unterscheiden sich deutlich voneinander und haben ganz spezifische Vor- und Nachteile. Die Praxis im Großhandel zeigt, dass nicht ausschließlich die direkte oder nur die indirekte Distribution zur Anwendung kommt. Häufig lässt sich ein Mix unterschiedlicher Distributionswege beobachten. Welche Variante zum Einsatz kommt, das richtet sich im Regelfall nach dem jeweiligen Einzelfall und dem Anwendungsbereich.
Bei der direkten Distribution steht der Hersteller eines Produkts im direkten Kontakt mit seinen Kunden. Spezielle Absatzstufen oder -kanäle, die dazwischengeschaltet sind, existieren bei einer direkten Distribution nicht. Der eigentliche Vertrieb erfolgt über Abteilungen, die mit dem Verkauf beauftragt sind, Außendienstmitarbeiter sowie per Telefon, Internet oder mithilfe eines Werksverkaufs. Vertriebsstrukturen wie diese sind häufig bei Start-ups zu beobachten, da keine anderen Distributionskanäle zur Verfügung stehen. Grundsätzlich bietet sich eine direkte Distribution in den folgenden Situationen an, wenn die:
Zum Einsatz kommt die direkte Distribution bevorzugt bei Investitionsgütern. Beim Vertrieb von Konsumgütern ist der sinnvolle Einsatz direkter Distributionswege abhängig vom jeweiligen Anwendungsbereich. Eine gängige Form der direkten Distribution ist beispielsweise ein eigener Online-Shop.
Vorteile der direkten Distribution
Wichtigster Vorteil direkter Distributionswege sind Nähe und Kontakt zum Kunden. Der Verzicht des Zwischenhandels kann zu Kosteneinsparungen führen.
Nachteile der direkten Distribution
Der direkte Kontakt zum Kunden kostet Zeit – und damit Geld. Deswegen ist der direkte Distributionsweg nur dann sinnvoll, wenn die eigenen Vertriebskosten geringer als eingesparte Handelsspannen eines mehrstufigen Vertriebs sind.
Erfolgt der Vertrieb über Absatzmittler wie beispielsweise Groß- und Einzelhändler, dann spricht man von indirekter Distribution. Je nach dem, über wie viele Stufen der Absatz erfolgt, spricht man von einem:
Besonders geeignet ist die indirekte Distribution bei Produkten, die:
Vorteile der indirekten Distribution
Dank hoher Reichweite des Großhandels lassen sich Produkte in großen Stückzahlen und mit hoher Geschwindigkeit absetzen. Marktziele lassen sich zügig erreichen und die Versorgungssicherheit bleibt gewährleistet. Die Lagerung der Waren übernimmt der Großhandel. Damit vereinfachen sich organisatorische Abläufe.
Nachteile der indirekten Distribution
Die Vorteile der indirekten Distribution werden mit zum Teil hohen Kosten erkauft. Damit sinken die Margen. Nachteilig kann sich auch das Fehlen eines direkten Kundenkontakts auswirken. Hinzu kommt ein gewisser Kontrollverlust, da sich die Präsentation der eigenen Produkte nur unvollständig überwachen lässt.
Unternehmen des Großhandels sind mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Längst hat der digitale Wandel die Großhandelsbranche erreicht. Industrie 4.0 und ein sich ausweitender Online-Handel verlangen nach IT-gestützten Prozessen zur Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit und um den hohen Erwartungen der Kunden gerecht zu werden. In Anbetracht sich ausweitender Multi-Channel-Distribution ist die Digitalisierung der Geschäftsprozesse ein Muss. Die Digitalisierung des Warenwirtschaftssystems sorgt für mehr Effizienz im Unternehmen. Gerade wenn es um hohe Stückzahlen und hohe Auftragsvolumina geht, tragen Automatisierungen maßgeblich zur schnellen Auftragsabwicklung bei.
Mithilfe einer digital basierten Lieferkettenvernetzung lassen sich wichtige Wettbewerbsvorteile realisieren, die sich unmittelbar auf die Liefertermintreue und die Lieferqualität auswirken. Oder anders formuliert: Automatische Kommissionierungen und weitere Automatisierungen minimieren die eigenen Kosten, sorgen für kurze Lieferzeiten und verbessern somit die Wettbewerbsfähigkeit.
Schlüssel zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sind ERP-Systeme, die in der Lage sind, neben den Anforderungen des Distributionsnetzwerks auch digitale Verkaufsprozesse abzubilden. IT-gestützte Abläufe und daraus resultierende Automatisierungen sorgen für die schnelle Abwicklung von Aufträgen und kurzen Lieferzeiten. Transparente Prozesse liefern Ist-Informationen in Echtzeit und ermöglichen so belastbare Informationen für die effiziente Auftragsabwicklung hoher Stückahlen.
Aus der Perspektive des Großhandels ist der Einsatz eines ERP-Systems eine zukunftsorientierte Entscheidung, um die Wettbewerbsfähigkeit durch Vernetzung zu stärken. Ein Blick auf die Fakten verdeutlicht den Wettbewerbsdruck der Großhandelsbranche:
Kunden erwarten heute eine unmittelbare Verfügbarkeit von Waren. Eine hohe Liefertreue ist deswegen von entscheidender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit. Mithilfe einer ERP-Software für den Großhandel gelingt es, alle Beteiligten in einem leistungsfähigen Distributionsnetzwerk zu vereinen. Dieses Netzwerk berücksichtigt alle erforderlichen Parameter wie Transportmittel, Lagersysteme oder Flottenmanagement.
Dank kontinuierlich fließender Informationen entstehen transparente Strukturen, die ein Höchstmaß an Flexibilität und schnelle Interventionen ermöglichen. Für alles das ist ein Großhandels-ERP-System prädestiniert. Hinsichtlich der Distribution sollte es das Ziel sein, alle Beteiligten der Lieferkette miteinander zu vernetzen, um ein wirkungsvolles Supply-Chain-Management zu implementieren. Dazu bedarf es eines ERP-Systems mit Warenwirtschaft wie Haufe X360, das in der Lage ist, auch mit Logistik-Dienstleistern zu kommunizieren.
Die Zukunft des Großhandels liegt in der Vernetzung aller Prozesse. Mit dem Einsatz einer ERP-Software wie Haufe X360 gelingt es, die Wettbewerbsfähigkeit und die Effizienz im Großhandel zu verbessern. Die Vernetzung der Lieferkette und die Einbindung aller Beteiligten bedient das originäre Ziel des Großhandels – mithilfe einer maßgeschneiderten Distribution die Kunden zu erreichen und Ansprüche wie Liefertermintreue sowie Lieferqualität zu erfüllen.
Mit der individualisierbaren ERP-Software bietet Haufe X360 eine leistungsfähige Branchenlösung für den Großhandel an. Die cloudbasierte Software vernetzt alle Prozesse der Distributionslogistik miteinander und sorgt für transparente Verhältnisse. Mehr Effizienz in puncto Liefertermintreue, Lieferqualität und Lieferzuverlässigkeit wirken sich positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit aus. Hinzu kommt: Die Kosten sinken und die Kundenzufriedenheit steigt.
Ein Wechsel auf die digitale ERP-Plattform Haufe X360 ist in wenigen Wochen möglich. Bilden Sie Ihre Großhandelsprozesse in einem ERP-System ab. Nutzen Sie die Erfahrung von Haufe X360. Bei der Konfiguration, Inbetriebnahme und Schulungen unterstützen wir Sie gerne. Nicht zuletzt wegen unserer bekannten ERP-Beratungsqualität sind wir Garanten für die sichere Einführung moderner Cloud-ERP-Systeme.